RSAG

Mittwoch, 16.12.2015

Für Tiere einen komplett neuer Lebensraum geschaffen

Ehemalige Kiesgrube am Kirchenberg wird aufwendig rekultiviert

Was du der Natur einmal genommen hast, das gib ihr auch wieder zurück. Nach diesem ihrem Leitsatz handelt die RSAG schon immer nach abgeschlossenen Verfüll- oder Baumaßnahmen auf ihren Entsorgungsanlagen. Aktuelles Beispiel ist die direkt an der Autobahnausfahrt Sankt Augustin-Niederpleis/Buisdorf gelegene ehemalige Kiesgrube „Am Kirchenberg-Nord“. Auf einer Fläche von drei Hektar wurden noch bis 2014 unbelastete Böden aus Erdarbeiten verfüllt. Künftig sollen hier dann seltene Tieren wie die Kreuzkröte und Zauneidechse, aber auch der Neuntöter und das Schwarzkelchen sowie Pflanzen neuen Lebensraum finden.

Die Arbeiten, die von der Unteren Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises begleitet werden, sind bereits in vollem Gange und von der ehemaligen Deponie ist schon jetzt nichts mehr zu sehen. Zehn rund 30m² große Amphibiengewässer zieren die neue Oberfläche. Zwei weitere werden im nächsten Jahr folgen. Dazwischen liegen neu errichtete Kies-Sand-Flächen, Stein- und Totholzhaufen sowie Schotterwege für Kröten, Eidechsen, Käfer, Wildbienen, Igel, Wiesel und andere Tiere. Für die Tiere wurde an dieser Stelle als Ausgleich für verlorengegangenes Terrain ein komplett neurer Lebensraum geschaffen.

Abgeschlossen werden die Arbeiten im Frühjahr 2017. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun; so werden an den Rändern der Rekultivierungsfläche weitere heimische Bäume und Sträucher gepflanzt. Ein Großteil der rekultivierten Fläche wird dann als offene Wiesenfläche angelegt, damit sich dort ein artenreiches Grünland entwickelt, das Lebensraum für eine vielfältige Fauna bietet.

Um diese sehr hochwertigen Biotopstrukturen zu schaffen, wurde auch eine Menge Material verbaut. 5.000 Tonnen Kies-Sand-Gemisch kamen von der anderen Rheinseite. Es war icht irgendein Gemisch, sondern spezieller „Bergkies“ aus einer Kiesgrube, in der schon Kreuzkröten heimisch sind.

Kreuzkröten sind nun mal wählerisch in Bezug auf die Art des Kies-Sand-Gemisches. Weitere 800 Tonnen Basaltsteine für die Steinhaufen kamen aus einem Steinbruch bei Bad Honnef. Amphibientunnel wurden unter der Haupt-straße bereits im Zusammenhang mit dem Bau der Oberflächenabdichtung auf der Zentraldeponie errichtet. Hierdurch entsteht auch eine Biotopvernetzung zur Tongrube Niederpleis. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sind auf 160.000 Euro.

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