Müllwerkerin wirft Papiertüte mit Bioabfall in eine Biotonne

Mittwoch, 21.05.2025

Wichtig für Umwelt, Mensch & Tier: kein Plastik in den Bioabfall

Am 26. Mai 2025 findet zum dritten Mal der Tag der Biotonne statt

2023 fand er erstmals statt, der Tag der Biotonne. Der bundesweite Aktionstag hat zum Ziel, das Bewusstsein zu schärfen für die korrekte Trennung von organischen – also biologisch abbaubaren Abfällen – und anorganischen Abfällen, die recycelt oder final entsorgt werden müssen. Denn sortenreine Bioabfälle sind wichtig – für unsere Landwirtschaft, Tier und Natur und natürlich uns Menschen. 

Je sauberer, also ohne schädliche Fremdstoffe, wie Plastik und Co., unsere Bioabfälle sind, um so reiner ist am Ende der Kompost, der in den Bioabfallbehandlungsanlagen entsteht und der später in der Landwirtschaft als Dünger für unsere frisch angebauten Lebensmittel verwendet wird. Nicht ohne Grund ist die RSAG stolz darauf, dass der Kompost, der in den RSAG-Kompostwerken entsteht, RAL-gütegesichert* ist. 

Unterstrichen wird die Wichtigkeit dieses Themas durch die Novelle der Bioabfallverordnung, die bereits zum 1. Mai in Kraft getreten ist. Ziel der neuen Vorgaben ist es, die Qualität von Bioabfällen zu verbessern, die getrennte Sammlung weiter zu stärken und insbesondere die Belastung der Böden durch Mikroplastik zu verringern.

Konstant hohe Mengen an Grünabfällen bei der RSAG

Fertigte die RSAG im Jahr 2022 knapp über 119.00 Tonnen an Bioabfällen, Wurzelholz und Grünabfällen ab, lag die Zahl im Jahr 2023 sogar bei fast 134.000 Tonnen und im Jahr 2024 immerhin bei fast 129.000 Tonnen. Verarbeitet über unsere Kompostierungsanlagen in Sankt Augustin, Swisttal-Miel und Gut Müttinghoven. 

Höhere Bioabfall-Qualität dank Aufklärung und Überprüfung

Neben Aufklärungskampagnen wie „Bio? Logisch!“, diversen Informationsflyern und Broschüren oder Führungen unseres Teams der Umweltbildung zum Thema „korrekte Mülltrennung“, gibt es auch ganz konkrete Kontrollen durch die RSAG: Zusätzlich zu den Sichtkontrollen durch die Kolleg*innen der Abfuhr sind dies Kontrollen durch spezielle Detektionsfahrzeuge, die im Rhein-Sieg-Kreis unterwegs sind und die erkennen, sobald sich Fremdstoffe in der Biotonne befinden, die da nichts zu suchen haben. Dann bleibt die Tonne bei der Leerung stehen und muss entweder neu sortiert oder kostenpflichtig (analog einer Restmülltonne) geleert werden. 

Insgesamt wurden seit Einführung unseres Detektionssystems im Jahre 2019 bis einschließlich 31.12.2024 rund eine Million Biotonnen kontrolliert. Davon waren über 960.000 richtig befüllt, während ca. 38.500 Tonnen falsch befüllt waren. Dies ergibt in den Jahren 2019 bis 2024 eine durchschnittliche Fehlbefüllungsquote von ca. 4% - Tendenz: erfreulich, weil über die Jahre hinweg sinkend. 

Was passiert denn eigentlich mit unserem Biomüll?

Der Biomüll wird zu unseren Kompostwerken gebracht und dort zu gütegesichertem Kompost für die Landwirtschaft verarbeitet. Zusätzlich wird mit den Rohstoffen aus der Biotonne in unserer Bioabfallvergärungsanlage „BIENE“ in Sankt Augustin auch klimafreundliches Biogas erzeugt. Die Gärreste werden anschließend zu Kompost aufbereitet. Das alles geht aber nur mit sauberen Bioabfällen.

Seit wann gibt es im Rhein-Sieg-Kreis die Biotonne?

  • 1990 wird die Mekam-/(Zweikammer-)Tonne für Restmüll und kompostierbare Küchen- und Gartenabfälle in Niederkassel eingeführt. Vier Jahre später endete der Versuch.

  • 1995 wird die Biotonne als Pflichttonne für das gesamte Kreisgebiet eingeführt. Eine Befreiung kann nur durch die Kompostierung auf dem eigenen Grundstück erfolgen.

Müllwerkerin wirft Papiertüte mit Bioabfall in eine Biotonne

Was ist das Besondere am „Bioabfall der RSAG“ bzw. dem Kompost, der am Ende entsteht?

Alle Komposte sind RAL-gütegesichert. Dazu hat unsere Anlage in Swisttal-Morenhoven in 2025 eine Urkunde für 30-jährige Gütesicherung erhalten. Die Gütesicherung setzt nicht nur beim Endprodukt an, sondern der ganze Prozess – von der Annahme bis zum Kompost – unterliegt der Gütesicherung.

Und so leicht kann man sich merken, wie man die Biotonne richtig befüllt: 

„In die Biotonne gehören alle organischen Abfälle aus Küche und Garten, also Essensreste, Obst- und Gemüsereste, Kaffeefilter, Teebeutel, Laub, Rasenschnitt, sowie Blumen und Pflanzenreste.“ Und immer daran denken: Niemand würde auf die Idee kommen, Kunststofftüten, verpackte Lebensmittel, die restlichen Kirschen mit Glas, die in Kunststoff eingeschweißte Gurke oder Windeln zu kompostieren – also gehören diese Dinge genauso wenig in die Biotonne.

Plastikfreie Zone Biotonne: Plastiktüten, auch biologisch abbaubare (!), Verpackungen von Lebensmitteln oder Restmüll gehören nicht in die Biotonne. Wer seinen Biomüll störstofffrei trennt, leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz.

Die RSAG appelliert an alle Haushalte im Rhein-Sieg-Kreis, sich weiterhin aktiv an der richtigen Abfalltrennung zu beteiligen. Wer noch unsicher ist, was genau in die Biotonne gehört, findet auf der Website der RSAG das ausführliche Abfall-ABC und auch direkt über die RSAG-App

*Die RAL-Gütesicherung Kompost ist ein kontinuierliches und jederzeit nachvollziehbares Überwachungssystem, das die Einhaltung der in den Güte- und Prüfbestimmungen verankerten Anforderungen sicherstellt. RAL, das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V., ist als Dachverband Träger des Systems aller Gütezeichen in Deutschland.