RSAG

Mittwoch, 06.05.2015

Vorsicht toter Winkel – RSAG und Verkehrswacht wollen mit gemeinsamer Aktion Abbiegeunfälle verhindern

Warnaufkleber werden an 80 Müllfahrzeugen angebracht

Es passiert immer wieder und das leider häufig mit schlimmen Folgen: Radfahrer stoßen mit nach rechts abbiegenden LKW oder Bussen zusammen und verletzten sich dabei schwer oder verlieren sogar ihr Leben. Wer die Schuld an dem Unfall trägt, ist dann oft schwierig festzustellen. „Mit schuld“ ist in vielen Fällen der tote Winkel, in dem sich der Radfahrer bewegt. Das ist der Seitenbereich an der Fahrzeugaußenseite, den der Fahrer beim Abbiegevorgang nicht durch den Außenspiegel einsehen kann.  Um auf diese immer wiederkehrende Gefahr sowohl für Rad- als auch für LKW-Fahrer aufmerksam zu machen, haben die Verkehrswacht Rhein-Sieg-Kreis und die RSAG eine gemeinsame Aktion unter dem Titel „Vorsicht toter Winkel“ gestartet. RSAG-Vorständin Ludgera Decking hat heute gemeinsam mit Landrat Sebastian Schuster und dem Geschäftsführer der Verkehrswacht Rhein-Sieg-Kreis Benno Reich am Logistikstandort der RSAG in Troisdorf den Startschuss für die Aktion gegeben.    

Die RSAG, die jeden Tag im Kreisgebiet mit 80 Müllfahrzeugen im ständigen stop an go unterwegs ist, wird ihre Fahrzeugflotte mit Warnaufklebern ausstatten. So prangen künftig an der rechten Seite der Müllfahrzeuge Aufkleber mit dem Titel „Vorsicht toter Winkel – Lass mich vorbei, ich seh‘ dich nicht“. Sie sollen Radfahrer davon abhalten, in die Lücke zwischen Fahrzeug und Bordstein zu fahren. Gleiches gilt für Radfahrer, die hinter dem kastenförmigen RSAG-Elektrokleinteile- und Umweltmobil herfahren. Der Aufkleber „Vorsicht toter Winkel – Sicher nur mit Abstand dahinter“ soll sie von vornherein davon abhalten am Fahrzeug vorbeizufahren. Dies trifft insbesondere vor Ampelkreuzungen zu.

Das Abfallunternehmen hat als intensiver Verkehrsteilnehmer von Natur aus ein großes Interesse an der Verkehrssicherheit und unterstützt die gemeinsame Aktion mit den Aufklebern an den eigenen Fahrzeugen. Die Sicherheit sämtlicher Verkehrsteilnehmer, egal ob Radfahrer, Autofahrer oder Fußgänger ist der RSAG besonders wichtig, denn die Müllfahrzeuge und der Aktionsraum um die Fahrzeuge verlangt von allen Beteiligten Achtsamkeit und Rücksicht.

Dass es zu Abbiegeunfällen kommt, liegt häufig an der Situation selbst, die die volle Konzentration der Bus- oder LKW-Fahrer beansprucht. Wer mit einem großen Fahrzeug nach rechts abbiegen will, kann kaum alle Räume gleichzeitig beobachten. Die Seitenwände der LKW, Sattelauflieger oder Kastenaufbauten versperren dem Fahrer häufig die Sicht auf den rückwärtigen Raum. Der Seitenspiegel hilft zwar, kann aber nicht ständig beobachtet werden. Denn der Fahrer muss schon vorausschauen, was in der einbiegenden Straße vor ihm passiert. Verschärft wird die Situation durch den toten Winkel, in dem Radfahrer verschwinden, die gerade noch zu sehen waren.

Neben ihrer eigentlichen Funktion, die die Radfahrer vor möglichen tote-Winkel-/Abbiegeunfällen warnen, erfüllen die Aufkleber noch einen weiteren Zweck: Sie machen auch die anderen Verkehrsteilnehmer auf die Problematik aufmerksam. Ein Autofahrer, der hinter oder neben einem LKW mit einem „Vorsicht toter Winkel“-Aufkleber wartet, wird beim Abbiegen vielleicht etwas vorsichtiger agieren und sich per Schulterblick vergewissern, das sich kein Radfahrer von hinten nähert. Außerdem steigen viele Autofahrer auch aufs Rad und sei es nur für einen Ausflug.

Die RSAG versucht die tote-Winkel-Gefahr weiter für die eigenen Fahrer zu minimieren. So werden die neuen LKW bereits mit einer tote-Winkel-Kamera ausgestattet. Der Fahrer kann jetzt zusätzlich auf einem Display im Amaturenbrett das Geschehen an der rechten Fahrzeugseite in Echtzeit verfolgen. Aber trotz allem gilt: Technische Hilfsmittel sind wichtig, aber in erster Linie kommt es auf das rücksichtsvolle Verhalten aller Verkehrsteilnehmer an.

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