RSAG

Donnerstag, 23.06.2022

Wenn die „Welle“ mit dem Schwertransporter anrollt

Update zum Bau der neuen Biovergärungsanlage in Sankt Augustin-Niederpleis

Gleich zwei LKWs mit Tieflader erreichten kürzlich die Großbaustelle an unserem Kompostwerk auf dem Entsorgungs- und Verwertungspark in Sankt Augustin-Niederpleis. Sie hatten jeweils einen Teil der rund 40 Tonnen schweren, sogenannten „Welle“ (Bild 2) aufliegen. Die Welle wurde nun im so genannten Fermenter unserer neuen Biovergärungsanlage (BIENE) eingebaut.

Die Welle erstreckt sich über die gesamte Länge des Fermenters. An ihr wurden zahlreiche Paddel befestigt. Geht der Fermenter in Betrieb, dreht sich die Welle mit den Paddeln (Bild 3) ganz langsam um die eigene Achse. Durch die Rührwirkung der Paddel wird das Material, also der Bioabfall, konstant in Bewegung gehalten und Sinkstoffe kontinuierlich zum Fermenteraustrag transportiert.

Vom Biomüll zu Biogas – wie funktioniert ein Fermenter?

Im Fermenter, auch Bioreaktor genannt, wird die abgesiebte, energiereiche Bioabfallfraktion über verschiedene Stufen in Biogas und einen Gärrest umgewandelt. Dies geschieht mithilfe von Mikroorganismen unter Ausschluss von Sauerstoff. Der umgesetzte Bioabfall verlässt den Fermenter wieder. Das anfallende Biogas wird an der Oberseite abgeführt und in einen daneben positionierten Biogasspeicher geleitet. Der Gärrest wird an der Unterseite abgepumpt, entwässert und der Kompostierung zugeführt.

Was ist sonst noch in den letzten Wochen auf der Baustelle passiert?

  1. Die so genannten Rottetunnel befinden sich weiter im Innenausbau (Bild 4), so dass hier schon sehr gut die künftigen Transportbänder, über welche die Bioabfälle zu den verschiedenen Anlagenstationen transportiert werden, erkennbar sind (Bild 5). Rechts und links im Bild sind die Transportbänder zu sehen, in der Bildmitte das Tunneleintragssystem, über welches die Bioabfälle in die verschiedenen Rottetunnel gleichmäßig eingetragen werden.
     
  2. Auch die Maschinenteile für den so genannten Mischer stehen schon bereit und werden nun zusammengebaut (Bild 6). In diesem Mischer werden über einen Radlader Bioabfall, Gärrest und Strukturmaterial gemischt.
     
  3. Unter dem Dach der Rottetunnel befindet sich die Belüftungsanlage, die mit ihren Rohren und Leitungen immer mehr Gestalt annimmt (Bild 7).  Ebenfalls dort zu finden sind große Speicherbecken, die unter anderem das Dachflächenwasser auffangen und zur Befeuchtung der Rottetunnel eingesetzt werden.
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