RSAG

Mittwoch, 15.03.2023

„BIENE“ nimmt schrittweise Fahrt auf


Probebetrieb der neuen Biovergärungsanlage gestartet

Nach unserem letzten Bericht im November 2022 zum Baufortschritt der neuen Vergärungs- und Kompostierungsanlage (Bild 1) auf dem RSAG-Entsorgungs- und Verwertungspark (EVP) in Sankt Augustin-Niederpleis hat sich wieder einiges getan:

Überblick über die letzten Baumaßnahmen

  • Zuletzt fand die Gasaufbereitung (Bild 2) ihren Weg nach Niederpleis, die nun kurz vor ihrer Fertigstellung steht. Hier wird künftig das Biogas aus dem Fermenter von unerwünschten Stoffen, wie Schwefel oder Kohlenstoffdioxid, gereinigt. Das so entstehende Biomethan hat dann Erdgasqualität.
  • Auch die Trafostation (Bild 3) wurde trotz einiger Lieferschwierigkeiten zum Jahreswechsel angeliefert und an das Stromnetz der RSAG angeschlossen. Sie dient sowohl zur Stromversorgung der gesamten Anlage, als auch als Bindeglied zur Stromeinspeisung der geplanten Photovoltaik-Anlage.
  • Der Kleinanlieferplatz (Bild 4) wurde asphaltiert und mit Schüttboxen aus Betonblocksteinen versehen. Kund*innen können hier demnächst ihren Grünschnitt und Co. anliefern oder auch die RSAG-Kompostprodukte (Humus, Mulch, Böden und Co.) kaufen.

Die Anlage ist weitestgehend aufgebaut und für die Inbetriebnahme bereit. Ein erster Probebetrieb ist gestartet:

Testphase der Kompostierung im Rottetunnel

Vor rund vier Wochen begann die erste Testphase der Kompostierung in den Rottetunneln (Bild 5). Hier galt es aufgrund der vorherrschenden niedrigen Außentemperaturen die Kompostierung langsam anlaufen zu lassen.
Bei der Tunnelkompostierung entstehen Temperaturen von bis 75 Grad Celsius. Eine zu große Temperaturschwankung kann dem Beton schaden, der dann Risse bekommen könnte. Daher wurden die ersten Rottetunnel nur zur Hälfte befüllt, damit sich die Betonwände schrittweise langsam aufwärmen konnten.
In den kommenden Wochen wird das vorhandene Material dann beim Umsetzvorgang mit frischem Bioabfall gemischt und die noch freien Tunnel erhalten eine vollständige Befüllung (Bild 6).

Wie geht es in den kommenden Wochen weiter?

  • Der Fermenter (Bild 7), auch Bioreaktor genannt, ist derzeit noch in der Aufheizphase. In den kommenden Tagen wird langsam der erste Bioabfall zugeführt.
  • Die Inbetriebnahme des neuen Kleinanlieferplatzes steht bald bevor.
  • Aktuell gibt es noch keinen festen Termin für die Inbetriebnahme des Biomassendampfkessels (Bild 8). Der Biomassedampfkessel soll die CO2-neutrale Wärmebereitstellung für die Verfahrensschritte Vergärung, Kompostierung und Biogasbehandlung bereitstellen. Die hierüber erzeugte überschüssige Energie wird anschließend auch ins hiesige Wärmenetz eingespeist.

Insgesamt sind Testphase und Probebetrieb der Bioabfallbehandlungsanlage sehr gut angelaufen. Trotz der angespannten Lage auf dem Weltmarkt und Lieferengpässen bei den Baumaterialien hat sich der Zeitplan für das Projekt nur wenige Wochen nach hinten verschoben.

Fakten zur „BIENE“ auf den Punkt gebracht

Leistungsstark und gut für die Umwelt

  • Durchsatzleistung: 60.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr und 18.000 Tonnen Grünabfall pro Jahr
  • Ökobilanz: 22,8 Millionen Kilowattstunden Energie werden pro Jahr erzeugt. Dies entspricht ca. 2,3 Millionen m³ Biomethan pro Jahr – genug um damit rund 1300 Haushalte mit Gas zu versorgen.
  • Das Ziel: 25.000 Tonnen gütezertifizierter Kompost pro Jahr. Der Kompost, der nach RAL-Kriterien zertifiziert wird, dient als organischer Dünger und Bodenhilfsstoff.
  • Beitrag zum Klimaschutz: Einsparung von 4.582 Tonnen CO² pro Jahr. Dies entspricht ca. einer durchschnittlichen CO² -Einsparung über eine Anlagen- Nutzungsdauer von 20 Jahren von mehr als 91.500 Tonnen.
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